Zukunftspläne…

Zukunftspläne…

„Hast du keine Pläne? Wie sieht dein Leben in zehn Jahren aus?” Sie und ich sitzen im Café und ich zögere mit der Antwort.

3 min. ·

Mir fällt ein alter zerlumpter Mann auf, der vor der Bäckerei auf dem Bürgersteig sitzt. Neben ihm liegen mehrere leere Bierflaschen. Sein Blick starrt stumm ins Leere. Aber sie bohrt weiter: „Man muss sich ja genau überlegen, was man noch alles erreichen will. Natürlich zuerst die Karriere, aber auch im privaten Leben." Sie rührt in ihrer Kaffetasse. „Und Kinder stehen ja auch irgendwann auf dem Plan."

Herausfordernd schaut sie zu mir hoch. „Hast du keine Pläne? Wie sieht dein Leben in zehn Jahren aus?"

Es ist in Gottes Händen

Ich nehme ein Stück von meinem Kuchen, um mir etwas Zeit für die Antwort zu lassen. „Mir gefällt der Gedanke, weiter in die Zukunft zu blicken!" Sie lächelt gespannt. Wie soll ich mich ausdrücken? Wird sie mich verstehen? Ich hole tief Luft und sage: „Natürlich habe ich einige Pläne, aber vor allen Dinge möchte ich nach Gottes Willen in meinem Leben fragen.“

Ich kann doch nicht jetzt schon alles wissen – ich kann es dann aus seiner Hand nehmen.

„Darum kann ich dir auf diese Fragen nicht ganz konkret antworten. Aber ich weiß, dass ich glücklich sein werde." Ihr Blick wird zweifelnd. „Wie kannst du das so genau wissen?" Mit fester Stimme antworte ich ihr: „Ich glaube, dass Gott mir den richtigen Weg zeigen und mir bei meinen Entscheidungen helfen wird. Und was das Leben mir auch bringen wird, – ich kann doch nicht jetzt schon alles wissen, – kann ich dann aus seiner Hand nehmen." Sie schaut mich skeptisch an. „Und was, wenn das dann trotzdem schiefgeht?"

Einfältiger Glaube an Gott

Mein Blick streift noch einmal den älteren Mann auf der anderen Straßenseite, während meine Gedanken zu anderen alten gottesfürchtigen Menschen kehren, die ich kenne. Glückliche Menschen voll göttlicher Weisheit und Lebensinhalt. „Das geht nicht schief", sage ich mit Gewissheit. „Wenn ich Gott so einfältig vertraue, dann wird er nicht zulassen, dass andere Menschen auf mich zeigen und sagen können: Seht wie schlecht es mit ihr gegangen ist, mit ihr, die sich auf Gott verlassen hat! Nein, Gott hat alle Macht im Himmel und auf Erden. Er enttäuscht niemanden, der sich auf ihn verlässt."

Es wird ganz still. Sie sieht mich verwundert an. Aber ich glaube, dass sie verstanden hat, was ich sagen wollte.

Ich spüre eine starke innere Dankbarkeit und Freude, während wir dort sitzen und uns weiter über unser Leben und andere interessante Dinge unterhalten. Eine Freude über meinen Glauben an Gott, der mein Lebensversicherer und mein Ratgeber ist – und dass ich die Möglichkeit bekam, auch ihr davon zu erzählen.

Ich weiß nicht, ob auch sie sich wünscht, auf Gott zu vertrauen, aber als wir uns später verabschieden, drückt sie mich herzlich und sagt: „Ich freue mich schon zu sehen, wie es dir in zehn Jahren geht!"

Als ich abends meine Bibel aufschlage, fallen meine Augen genau auf das Wort in Jeremia 29, 11: „Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der HERR."

Die Schriftstelle sind aus der Lutherbibel, revidiert 2017, sofern nicht anders angegeben. Copyright © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.