Wie du zum „Wort des Lebens auf zwei Beinen“ werden kannst
Jesus verkündigte das Wort des Lebens, das die Menschen erlösen konnte. Seine Autorität kam daher, dass er das Wort lebte. Und auch wir können zu derselben Autorität kommen.
„Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unseren Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist – was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.“ 1. Johannes 1, 1-3
Die Apostel verkündigten das Wort des Lebens; das, was sie persönlich mit eigenen Augen gesehen, mit ihren Händen betastet hatten und mit dem sie umher gezogen waren. Jesus wird das Wort Gottes genannt, und wir als seine Nachfolger sollen ebenfalls diesen Namen erhalten. Wir sollen als „Gottes Wort auf zwei Beinen“ unter unseren Mitmenschen wandeln.
Kraft vom Heiligen Geist
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Johannes 1,1
Aufgrund der Sünde lebten die Menschen in Finsternis und abgeschieden vom Wort, welches die Herrlichkeit des Lebens ist. Doch Jesus kam vom Himmel herab, um diese Herrlichkeit des Wortes in uns Menschen einzupflanzen. Jesus verzichtete darauf, Gott gleich zu sein (Philipper 2,5-7), aber er war von Geburt an mit dem Heiligen Geist gesalbt, sodass er Gottes Stimme hören und seinen Willen tun konnte. Gottes Wort und Willen erhielten Beine, um inmitten dieser bösen und verfinsterten Welt umher zu gehen.
Mit dem Pfingsttag konnten die Jünger damit beginnen, Jesus mit ganzem Ernst nachzufolgen. An diesem Tag wurden sie mit dem Heiligen Geist gesalbt und empfingen dieselbe Kraft wie Jesus, um Gottes Willen auf dieselbe Weise zu tun wie er. Es steht geschrieben, dass das Wort Gottes sich ausbreitete und die Zahl der Jünger sehr groß wurde. (Apostelgeschichte 6,7) Gottes Wort erhielt also viele Leiber und viele Beine.
Das Wort des Lebens: Das Wort tun
Die ganze Fülle Gottes nahm Wohnung in Jesus, indem er das Wort vom Vater entgegennahm und es tat. „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Johannes 1,14. Es gibt keine Herrlichkeit außerhalb des Wortes. Wir werden von Herrlichkeit zu Herrlichkeit umgestaltet, in dem Grad, wie das Wort nach und nach in uns Fleisch wird.
Das Wort ist weder weit weg noch hoch oben, so dass es schwierig wäre, es zu finden. „Denn es ist das Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.“ 5. Mose 30,14. Auch wenn nur ein einziges Wort Gottes in Wahrheit Leben in uns geworden ist, so haben wir eine in uns wohnende, unerschütterliche Kraft und Herrlichkeit gewonnen, und wir sind viel reicher geworden, als wenn wir die größten und schönsten Diamanten der Erde besitzen würden. Jedoch gibt es kein einziges Wort Gottes, das in uns Wohnung nehmen kann, ohne dass wir dem kräftigsten Widerstand von unserem eigenen Fleisch und von Satans Mächten begegnen. Wir selbst können den Ausgang dieser Kämpfe bestimmen, indem wir darum beten, denselben Sinn zu erhalten und zu bewahren, der in Jesus war, sodass wir allezeit sagen können: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“
Viele kommen nie weiter, als nur von Gottes Wort zu reden, je nachdem, wie groß ihr Redetalent ist; aber es entspricht nicht Gottes Wort, was sich in ihrem täglichen Leben offenbart. Jedes Wort Gottes muss in Glauben und Gewissheit im Heiligen Geist verkündigt werden, und es muss im Glauben und im Heiligen Geist empfangen werden – so lebendig und kräftig, wie es ist – sodass es in uns Leben werden kann. Ist Gottes Wort in uns Leben geworden, wandeln wir nicht umher wie eine Art religiöser Leichname. Nein, wir erkennen und spüren, dass wir lebendig geworden sind. „Denn unsere Predigt des Evangeliums kam zu euch nicht allein im Wort, sondern auch in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Gewissheit. Ihr wisst ja, wie wir uns unter euch verhalten haben um euretwillen. Und ihr seid unserem Beispiel gefolgt und dem des Herrn und habt das Wort aufgenommen in großer Bedrängnis mit Freuden im Heiligen Geist.“ 1. Thessalonicher 1,5-6.
„Und darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt.“ 1. Thessalonicher 2,13. Nimmt man Gottes Wort jedoch als Menschenwort an, entsteht keine Kraft, die in einem wirksam ist. Weil es so selten ist, dass jemand Gottes Wort als das annimmt, was es in Wahrheit ist, wurde Paulus überaus froh für die Thessalonicher und dankte allezeit für sie.
Gemeinschaft im Wort des Lebens
Jesus sagt: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger.“ Johannes 8,31. Die Apostel verkündigten das Wort des Lebens, damit auch andere Gemeinschaft mit ihnen bekommen konnten, und ihre Gemeinschaft war mit dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus. (1. Johannes 1,1-3) Alle Worte Gottes haben vollkommene Gemeinschaft untereinander, und so wird auch die Gemeinschaft derjenigen vollkommen, in denen das Wort Fleisch geworden ist. Wir sind zu nichts Geringerem als zu dieser erhabenen, reinen und gesegneten Gemeinschaft im Licht berufen. Es ist eine Bruderschaft, in welcher die Mächte der Hölle keine Keile hineintreiben können.
Viele wandeln umher und sind lebendige Proteste gegen Gottes Wort, obschon sie gleichzeitig mit ihren Lippen Gott preisen. Sie sind ungeduldig, bitter und undankbar. Auch wenn sie noch so viel fasten und beten, um gesegnet zu werden, wird es außerhalb der Gesetze des lebendig machenden Geistes nicht gelingen. (Römer 8,1-2) Nur dort finden wir das Leben, Kraft und Freude.
Ja, möge Gottes Wort in uns Leben werden, sodass die Herrlichkeit des Herrn von uns ausstrahlen kann. Möge Gottes friedsame Ruhe, Dankbarkeit und Freude Beine bekommen, um mitten durch diese ruhelose und sorgenvolle Zeit gehen zu können. Möge es die Geduld, Demut, Liebe und Güte sein, die zuhause und an allen Orten auf zwei Beinen umherziehen. Ja, möge es ein ganzes Heer solcher umherwandelnder Gottesworte werden, die innige Gemeinschaft miteinander und mit dem Vater und dem Sohn haben. Johannes schreibt: „Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.“ 1. Johannes 1,4.
Dies ist eine redigierte Version eines Artikels, der erstmals im Juni 1950 unter dem Titel „Das Wort des Lebens“ publiziert wurde.
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