Wer ist ein Christ?
Wer ist ein Christ? Kann sich jeder Christ nennen? Werden alle Christen die Ewigkeit mit Jesus verbringen?
Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Christ nicht unbedingt ein Christ ist, weil er in eine christliche Nation, Kultur oder in ein christliches Heim geboren wurde. Niemand in dieser Welt wird als Christ geboren. Obwohl eine Person mit christlichen Werten verbunden sein kann oder christliche Lehren schätzt, macht es sie nicht zu einem Christen. Kein Mensch kann aufgrund eigener Charakterstärke, Willenskraft, Wissen, Talente, Gerechtigkeitssinn oder Feinfühligkeit ein Christ sein.
Der Mensch ist von Natur aus von Sünde durchdrungen. Diese Sünden sind jedem Menschen auf Erden bekannt, Christen und Nicht-Christen gleichermaßen. Denn aus dem Herzen kommen schlechte Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, Falschaussage, Gespött, Zauberei, Unreinheit und vieles mehr. Alle Menschen sind mehr oder weniger von diesen Sünden gebunden. Aufgrund dieser Sünden ist der Mensch Gott NICHT wohlgefällig, wegen ihnen sind wir Feinde von Gott.
Ein Christ ist deshalb jemand, der verstanden hat, wie ernst es ist, Gottes Feind zu sein. Denn wie kann jemand, der in Sünde lebt, dem Allmächtigen gefallen? Mit diesem Verständnis bereut derjenige oder diejenige ihr früheres Leben und wird ein Christ. Mit anderen Worten ist ein Christ jemand, der sich bekehrt hat.
Sich zu „bekehren“ ist nicht nur eine Phrase; es ist eine praktische Tat. Wir haben uns von etwas zu etwas gekehrt. Zum Beispiel von Ignoranz zu Verständnis, oder von Zeitverschwendung zu nützlicher Tätigkeit oder von Selbstliebe zu Liebe zu jemand anderem oder dazu, jemand anderem Gutes zu tun. Bekehrt zu sein ist sich vom Bösen abzuwenden um den Willen Gottes zu tun.
Es braucht einen Erlöser
Das Herz kennt seinen Bedarf für einen Erlöser, jemanden, der es von der innewohnenden Sünde retten kann. Die Übergabe an Gott oder wie zuvor ausgedrückt, die Bekehrung, wird ein Glaubensakt. Glaube, dass Gott die Person von der Macht der Sünde befreien wird, so dass sie ihr Leben hier auf der Erde Gott wohlgefällig leben wird. Die Person, die sich so hingegeben hat, ist ein Christ geworden.
Ein Christ ist also von etwas erlöst – von etwas Bösem zu etwas Gutem. Das geschieht nicht in einem Augenblick. Ein Christ kann die Sündenvergebung in einem Augenblick empfangen, aber das ist nur der Anfang einer ständigen Arbeit an der Erlösung. Nach der Bekehrung wird er Stück für Stück von mehr und mehr seiner Sünde erlöst, die ihm so fest anklebt. Er wächst deshalb ständig und nimmt deshalb ständig an Erlösung zu.
Jesus Christ, Gottes Sohn, lebte hier auf der Erde ein Leben, das Gott wohl gefiel. Tatsächlich, in Gottes Kraft überwand er alle Sünde, die die Menschen kennen. Dadurch wurde er unser Erlöser. So wie er lebte, können jetzt auch wir in Sieg über die Sünde leben. Dazu hat er uns die Kraft seines Heiligen Geistes gegeben, der uns leitet und uns stärkt, damit wir das überwinden können, wovon wir noch gebunden sind, obwohl wir Christen sind und uns bekehrt haben.
Christ oder religiös sein
Das Wort „Christ“ meint „wie Christ“ sein, oder „Christ gleich sein“. Es ist deshalb etwas ganz anderes als religiös zu sein. Religiös zu sein ist dasselbe wie an Religion interessiert zu sein, oder religiöse Neigungen zu haben. Es gibt viele verschiedene Religionen und viele Arten von Religiosität, sogar unter denen, die die Bibel lesen. Dennoch bedeutet ein Christ zu sein, in den Fußspuren von Jesus Christus zu folgen und ihm gleich zu sein, so wie er in dieser Welt war. Die Betonung liegt hier darauf, es zu tun und nicht es vorzutäuschen.
Jesus sagte: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Hier kann man sehen, dass wir NICHT in Gottes Himmelreich kommen können, einfach nur weil Jesus Christus, der Einzige, für uns gestorben ist. Glaube an ihn muss dazu führen, in unserem eigenen Leben Gerechtigkeit zu tun. Matt. 7,21; 2. Tim. 2,22
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