Was sagt die Bibel über Satan?
Was sagt die Bibel eigentlich über Satan?
Satan ist eine scheußliche Kreatur. Der Anblick seiner Hörner, seines Schwanzes und der Heugabel wirkt abstoßend. Dieses Bildnis von Satan ist für uns wohl das bekannteste. Doch schauen wir uns an, was die Bibel über ihn sagt, wird uns klar, wie weit diese Darstellung von der Wahrheit entfernt ist.
Sie ist tatsächlich eine gefährliche Fehlinterpretation. In Hes.28, 12-19 erhalten wir ein wahres Bild von Satan. „Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön … du warst ein glänzender, schirmender Cherub …du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen wurdest.“
Das hat rein gar nichts mit dem Bildnis zu tun, was viele Menschen von Satan haben. Er war tatsächlich ein gesalbter Cherub, einer der höchsten Engel. Er saß im Himmel, ein Geschöpf von höchstem Rang und erhobener Position, von Gott als ein „Abbild der Vollkommenheit“ erschaffen.
Satans Fall
Aber Satan wendete seine Augen von seinem Schöpfer ab und begann stattdessen, die Schöpfung zu bewundern und sich selbst. „Du hast deine Weisheit verdorben in all deinem Glanz.“ (Hes.28,17) Er wurde stolz und erhöhte sich selbst und der Wunsch, zu herrschen wurde in ihm geboren. Er begehrte, sich an Gottes Platz zu setzen. Flüsternd verbreitete er Lügen, bis er schließlich ein Drittel der himmlischen Heerscharen auf seiner Seite hatte.
„Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst! Du aber gedachtest in deinem Herzen: ‚Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf dem Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.“ (Jesaja14,12-15)
Das Problem begann mit dem „ich will“. Satan beschloss, nicht mehr auf Gottes Stimme zu hören und fing an, seinen eigenen Willen zu suchen. Stellt man den Willen eines anderen über Gottes Willen, so behauptet man damit, dass Gottes Willen nicht vollkommen ist. Als Satan sagte: „ich will“, war dies der Beginn der Sünde. Gott gibt sich selbst den Namen „ICH BIN“. (2.Mose 3,14). Er verleiht diesen Namen niemand anderem. Darum: Wer etwas in sich selbst sein möchte, steht im Konflikt mit Gott und wird verworfen.
„Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache und seine Engel kämpften, doch sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Und es wurde herausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen.“ (Offb.12,7-9).
Satan als der Fürst dieser Welt
Deshalb also wurde Satan aus dem Himmel geworfen, und jetzt darf Gottes uneingeschränkte Güte, Weisheit und Liebe nie mehr in Frage gestellt werden. Stattdessen muss bewiesen werden, dass der Wille Gottes der einzig gute und vollkommene Weg ist. Aus diesem Grund erhielt also Satan die Herrschaft über diese Erde, und seine Absicht besteht nun darin, sich selbst als der Gott dieser Welt zu präsentieren. Die Welt befindet sich nicht unter der direkten Kontrolle von Gott, aber unter der von Satan, der praktisch freie Hand bekam, zu tun, was ihm gefällt. Jesus nennt Satan den „Fürst dieser Welt“. (Joh.12,31). Der Apostel Paulus bezeichnet ihn als den „Gott dieser Welt“. (2.Kor.4,4). Nun ist es Gottes Plan, dafür zu sorgen, dass der Betrug der Sünde voll und ganz offenbar wird. D.h. es muss ohne eine Spur von Zweifel bewiesen werden, dass der Weg Satans nur zu Tod und Zerstörung führt.
Satan bedient sich des innewohnenden Stolzes der Menschen, damit dieser sich ausschließlich mit sich selbst und seiner Größe beschäftigt.
Der größte Teil der Menschheit ist sich nicht im Klaren darüber, dass die ganze Welt im Argen liegt. (1.Joh.5,19). Satan bedient sich des innewohnenden Stolzes der Menschen, indem er sie dazu bringt, sich nur mit sich selbst und ihrer eigenen Größe zu beschäftigen. Dies hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Menschseins. Sein Ziel ist, die Menschen aufgrund ihrer Fähigkeiten so selbstsicher zu machen, dass dies ein Verlangen nach Gott ausschließt. Er ist nicht primär daran interessiert, die Welt böse zu machen, sondern er setzt alles daran, jedes Individuum unter seine Herrschaft zu bringen. Infolgedessen flüstert er noch immer seine Lügen in jedes Ohr und sät Stolz und Zweifel, genauso wie er es tat, als er im Himmel war.
Satans Widersacher
Und doch streckt Gott weiterhin seine Hand aus und hindert Satan daran, seine Pläne vollständig auszuführen. Er sandte Jesus, um für die Menschheit einen neuen Weg zu bahnen. Überall in der Welt gibt es Menschen, die an Gottes vollkommenen Willen glauben und ihren Eigenwillen aufgegeben haben, um ihrem Erlöser zu folgen. Zusammen bilden diese treuen Seelen die Gemeinde Gottes. Diese Gruppe ist ein Dorn in Satans Auge. Er arbeitet daran, Zweifel, Stolz, Trennung, und was immer er kann zu säen, um die Herzen der Menschen von Gott wegzuziehen.
„Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“ (1.Petr.5,8). Wutschnaubend ist er ständig am Suchen. Er will die vollständige Kontrolle über diese Erde gewinnen und greift überall an, wo er meint, seinen Plan verwirklichen zu können. Aber allen, die ein Herz für Gott haben, ist es möglich, Satan zu widerstehen.
„Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke … Deshalb ergreifet die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“ (Eph.6,10-17).
Diese beweisen durch ihre Treue, dass Gottes Weg vollkommen ist.
Aufgrund dieser uns zur Verfügung stehenden Kraft gibt es auf der ganzen Welt Menschen, die dem Betrug Satans entgegenstehen, die Sünde überwinden und als ein Licht in dieser dunklen und bösen Welt scheinen. Diese beweisen durch ihre Treue, dass Gottes Weg vollkommen ist, während die übrige Menschheit zeigt, dass der Weg Satans – dieses stolze „ich will“ – nur zur Zerstörung führt. Wenn diese Welt vergangen ist, wird Gottes Wille für ewig bestehen. Satan, der große Betrüger, wird schließlich für alle Ewigkeit in den feurigen Pfuhl geworfen werden. (Offb.20,10).
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