Was sagt die Bibel über Neid?
Es ist keine Sünde, zu Neid versucht zu werden, aber wenn ich Neid in mir leben lasse, wirkt er zerstörerisch.
Wenn Eifersucht und Neid entstehen und es ihnen erlaubt wird, im Herzen zu leben und zu wachsen, hat das schreckliche Konsequenzen. Darüber können wir in vielen Berichten der Bibel lesen.
Als Abels Opfer von Gott angenommen wurde, Kains jedoch nicht, tötete Kain seinen Bruder, weil er neidisch auf ihn war (1. Mose 4,3-8). Als Korah eifersüchtig auf Moses war, wurde er von der Erde verschlungen (4. Mose 16). Weil Saul Neid gegen David in sein Herz ließ, fand er sein Ende, indem er in einer Schlacht getötet wurde (1. Samuel 18). Sogar Jesus wurde umgebracht, weil die religiösen Leiter seiner Zeit neidisch auf ihn waren.
„Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Eiter in den Gebeinen.“ Sprüche 14,30.
Warum ist Neid Sünde?
Eifersucht oder Neid sind etwas, mit dem die meisten Menschen vertraut sind. Wenn wir sehen, dass jemand etwas hat, das wir selbst gerne haben möchten – materielle Besitztümer, körperliche und geistige Vorzüge, Talente oder Position – dann besteht die natürliche menschliche Reaktion darin, dass man ihn beneidet. Es ist bewusste Arbeit nötig, um davon frei zu werden, damit wir dankbar werden für das, was wir bekommen haben, und damit wir uns „mit den Fröhlichen freuen können" (Römer 12,15).
Es ist keine Sünde, zu Neid und Eifersucht versucht zu werden, aber wenn ihnen gestattet wird, ins Herz zu kommen und sich dort auszubreiten, entwickeln sie sich zu einer zerstörerischen Macht. Sie entzweien die Menschen. Sie zerstören Partnerschaften, säen Unfrieden und schaffen einen Geist der Bitterkeit und Bosheit. Neid und Eifersucht bringen die Menschen dazu, auf schädliche Art und Weise zu sprechen und zu handeln. Eifersüchtig und neidisch zu sein ist definitiv eine Sünde, und es wird auch in Gottes Wort als solche bezeichnet.
„Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge.“ Jakobus 3,16.
Wie kann man Neid überwinden?
Aber – versucht zu werden muss nicht dazu führen, dass man sündigt! Es gibt einen Ausweg (1. Korinther 10,13). Jesus hat alle Sünde besiegt, als er auf dieser Erde lebte. Er wurde in allen Dingen versucht so wie wir, doch ohne Sünde. Das bedeutet, dass er niemals gesündigt hat. Und deshalb kann er mit unserer Schwachheit Mitleid haben, und er kann uns helfen, wenn wir versucht werden. Wir haben einen Gnadenthron, vor welchen wir freimütig treten können, um dort Gnade und Hilfe zu finden (Kraft vom Heiligen Geist), damit wir den Neid und die Eifersucht jedes Mal, wenn wir versucht werden, besiegen können (Hebräer 2,18; Hebräer 4,15-16). Wir können überwinden, gleich wie er überwunden hat.
Wie können wir die Sünde überwinden? Zuerst müssen wir sie erkennen und bekennen. Es ist für uns Menschen völlig normal, dass wir abstreiten, neidisch zu sein. Aber wenn wir von ganzem Herzen wirklich von aller Sünde befreit werden wollen, müssen wir uns demütigen und die Wahrheit über uns selbst erkennen.
Es beginnt mit einem Gedanken. „Das ist nicht fair.“ „Was denkt er eigentlich, wer er ist?“ „Warum habe ich nicht diese Anerkennung bekommen? "Warum werden immer nur die anderen gesegnet?“ Es sind simple Dinge, die unsere Seele und unsere „Vernunft“ dazu bringen, zu reagieren und zu überreagieren. Unser Ego ist angekratzt. Das kann bei der Arbeit geschehen, oder in der Schule, in unseren Ehen und Familien, und sogar in unserem Dienst für Gott.
Paulus bezeugt: „Ich bin mit Christus gekreuzigt, ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahin gegeben.“ Galater 2,20. Durch den Glauben können wir uns selbst – unsere Gefühle, Gedanken, Meinungen, Egoismus usw. – als mit Christus gekreuzigt halten. Dann leben wir für Gott in Christus Jesus (Römer 6, 7-11). Wenn wir diesem Glauben entsprechend leben, können wir die Versuchung zu Neid und Eifersucht überwinden, und wir können anstelle dessen an Dankbarkeit und Zufriedenheit zunehmen. Wenn wir versucht werden, können wir um Kraft beten, damit wir mit Christus gekreuzigt bleiben, und damit wir uns daran erinnern und festhalten können, dass Jesus in uns lebt. Ich kann seinen Tugenden gemäß reagieren, ganz gleichgültig, wie meine Gefühle dabei sind. Dann kommen in meinen Reaktionen nicht „Unordnung und lauter böse Dinge“ hervor. Stattdessen kann Leben und Frieden entstehen (Römer 8,6).
Das Resultat davon, Neid zu überwinden
Dann erhalten wir Offenbarung über Christi Leib. Wenn wir Christus und seinem Leib (der Gemeinde) dienen wollen, ist kein Platz für Neid, Eifersucht oder Spaltungen – nur Einheit. Die Glieder des Leibes Christi können nicht gegeneinander streiten, weil sonst der Körper nicht funktioniert. Paulus schreibt darüber klar und deutlich in 1. Korinther 12,12-27. Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit. Wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit. Dort gibt es keinen Neid!
Weitere Schriftstellen über Christi Leib:
Römer 12,3-6
Epheser 4
Stell dir vor, dass wir in den Tugenden wachsen können, anstatt dass wir unsere Zeit und die Gelegenheiten verschwenden und uns unsere Freude stehlen lassen! Wenn wir unsere Begrenzung erkennen und das Werk sehen, das Gott in uns tun muss, werden wir in den Leib eingepasst, genau so wie es sein soll – wir nehmen nicht mehr Raum ein, als wir Gnade von Gott bekommen haben. Wir werden tüchtige, funktionsfähige Glieder, die in Einheit und Harmonie zusammenarbeiten können. Wir können zu vollkommener Ruhe und Frieden kommen und an Zufriedenheit und Dankbarkeit zunehmen.
„Habt ihr eure Seelen gereinigt im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe, so habt euch untereinander beständig lieb aus reinem Herzen." 1. Petrus 1,22-25.
Die Schriftstelle sind aus der Lutherbibel, revidiert 2017, sofern nicht anders angegeben. Copyright © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.