Gelächter, Tränen und ein gutes neues Jahr
Das letzte Jahr ist nicht immer leicht gewesen, aber ich habe jeden Grund, voller Hoffnung für die Zukunft zu sein.
Als ich vor beinahe 365 Tagen darauf wartete, dass das Feuerwerk den Himmel erleuchtet – hätte ich mir da vorstellen können, was dieses Jahr alles geschehen würde?
Ich kann nicht sagen, dass es ein schlechtes Jahr gewesen ist. Es gab viele schöne Augenblicke voller Lachen, und der Gedanke daran, was ich alles erlebt habe, erfüllt mich mit aufrichtiger Dankbarkeit. Ich kann aber auch nicht sagen, dass es ein einfaches Jahr gewesen ist. Wenn ich mich an einige Dinge erinnere, kommen mir leicht die Tränen.
Es gab Herausforderungen in meinem Alltag. Ich bat Gott, dass er mir helfen möge, einer besonders schwierigen Aufgabe zu begegnen, vor der mir graute, oder dass er mir Weisheit gebe, meine Finanzen in den Griff zu bekommen. Es gab auch einige traurige Augenblicke, als ich meine lieben Freunde vermisste, die weit weg waren, und ich musste lernen, mich mit dem leeren Platz, den sie hinterließen, zu versöhnen. Es gab auch sehr unvorhergesehene Situationen, wie ich sie mir nie hätte vorstellen können und die ich nicht verstehen konnte. Ich dachte immer, dass ich einen starken Glauben habe – doch ich war manchmal so verzweifelt, dass ich mich fragte, ob Gott existiert. Tag für Tag tat ich mein Bestes, um durchzuhalten; ich lernte, durch Glauben zu leben, während ich mich fragte, warum mir dies alles passierte.
Es gibt ein bekanntes Gedicht über eine Person, die ihre Reise mit Gott beginnt, und sie hinterlassen zwei Paar Fußspuren im Sand. Aber als diese Person auf die schwierigsten und traurigsten Zeiten zurückblickte, sah sie nur ein Paar Fußspuren. So begann sie, daran zu zweifeln, ob Gott in diesen Zeiten bei ihr gewesen war. Aber Gott antwortete: „In diesen Zeiten mit Prüfungen und Leiden, als du nur ein Paar Spuren gesehen hast – da habe ich dich getragen!“
Dieses Gedicht wurde ein Bestandteil meiner Erlebnisse in diesem Jahr.
An einem bestimmten Tag in einer schwierigen Periode wurde das Leben für mich pechschwarz. Während ich einschlief, versuchte ich so gut es ging, an Gott zu glauben und ihm zu danken – trotz allem. Als ich erwachte, fühlte ich, dass Gott mir neue Kraft gegeben hatte. Als ich mich später mit guten Freunden traf, wurde es mir bewusst, dass ich Menschen um mich herum hatte, die mich wirklich liebten. Ich erlebte so viel Güte, dass es mich daran erinnerte, was Gott mir in meinem Leben alles geschenkt hatte. Wie konnte ich das nur vergessen haben! Er hat mir so viel gegeben, und er hat mir Möglichkeiten gegeben, jetzt auch die anderen zu segnen.
Ich lernte, dass es für meine Probleme keine bessere Arznei gibt, als es für die anderen gut zu machen, anstatt immer nur mit meiner eigenen Welt beschäftigt zu sein. Es gibt so vieles, das ich tun kann, anstatt darüber nachzugrübeln, warum mir all diese Dinge zustoßen. Und wenn es um das geht, was ich nicht verstehe, so kann ich es Gott überlassen, wohl wissend, dass er sich darum kümmert.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich viel zu geben hatte, aber ein Lächeln, eine freundschaftliche Umarmung, einige gute Werke, meine Zeit mit jemandem verbringen, der einen Freund braucht – das ist etwas, was ein Segen für andere sein kann. Meine Kämpfe verschwanden nicht über Nacht, aber Gottes Wort ist wahr: „Geben ist seliger als nehmen.“ Apostelgeschichte 20.35. Dies gab mir eine unglaubliche Freude und Kraft, um in meinen Prüfungen auszuhalten, und es hatte einen heilenden Effekt, der schwierig zu beschreiben ist. Das war nicht etwas, das ich selbst hätte herausfinden oder verstehen können. Wenn ich zurückblicke, ist mir klar, dass es Gott war, der mich aus meiner Finsternis herausgehoben und mich hindurchgetragen hat. Er hat mir Kraft gegeben, um mein Leben stattdessen für etwas Gutes einzusetzen.
Ich verstand, dass das, was mir am meisten Freude gab, nicht nur die Tatsache ist, dass ich andere segnen kann, sondern dass ich mich ändern kann. Als ich meinte, dass ich an Gott glaube, zeigte er mir, wie klein mein Glaube in Wirklichkeit ist, so dass ich zu stärkerem Glauben heranwachsen konnte. Als ich glaubte, dass ich meine Grenzen erreicht hatte, zeigte mir Gott, dass er mich stark genug machen kann, um mehr zu tragen, als ich dachte, dass ich tragen kann. Als ich fragte: „Was habe ich getan, dass ich solches verdient habe?“, lernte ich, dass es die Gesinnung eines Dieners ist zu geben – ohne dabei Forderungen zu stellen und mit dem Bewusstsein, dass man immer noch mehr zu geben hat. Ich wurde mehr und mehr frei von meinen eigenen Begrenzungen. Mitten in diesen schwierigen Zeiten erlebte ich Leben und Wachstum, und dadurch wurde ich so glücklich und zufrieden, dass ich unglaublich begeistert für das Leben wurde.
Ein alter Freund erzählte mir einmal, dass das Leben für ihn immer eine gute und festliche Reise gewesen ist. Ich sah in sein entspanntes und glückliches Gesicht und dachte an alles, das er in seinem Leben durchmachen musste – ökonomische Schwierigkeiten und viele andere schwierige Zeiten, darunter auch, missverstanden und ungerecht behandelt zu werden. Jetzt verstehe ich, was er meinte: Es war nicht, dass das Leben immer „gut“ war, sondern dass er sich dazu entschlossen hatte, alles, was im Leben geschah, als das Allerbeste anzusehen, das Gott ihm geben konnte. Und durch Glauben erlebte er Gottes Güte.
Jetzt, am Ende dieses Jahres, wurde ich wieder an die Worte meines Freundes erinnert und mit Dankbarkeit erfüllt. Es war nicht das „gute“ Jahr, das ich erwartet hatte oder das ich so geplant hätte. Es war manchmal recht hart, aber es brachte mir mehr, als ich hätte erbitten können.
Ich frage mich, wie wohl das nächste Jahr werden wird. Aus Erfahrung weiß ich, dass es besser werden wird, als ich es mir vorstellen kann. „Das Leben ist eine Festreise“, erinnere ich mich. Es wird wohl ein gutes Neues Jahr werden.
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