„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.“

„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.“

Eine lebenslange Krankheit kann Jessicas Glauben an diese Worte nicht erschüttern.

„Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, als ich nicht bereitet war … Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß!“ Psalm 139,13-17.

Glauben an den Psalm 139

Als ich geboren wurde, war meine Speiseröhre nicht mit meinem Magen verbunden. Aus diesem Grund brauchte ich in den ersten fünf Jahren meines Lebens eine Ernährungssonde, und ich verbrachte sehr viel Zeit im Krankenhaus. Ich durchlebte mehrere chirurgische Eingriffe, und jetzt im Alter von 25 Jahren steht mir die nächste Operation bevor. Essen war für mich immer mit Schwierigkeiten verbunden und ich war die meiste Zeit meines Lebens krank.

Aber diese Verse in den Psalmen haben für mich in letzter Zeit, während ich auf meine nächste Operation warte, eine ganz besondere Bedeutung gewonnen. Ich bin in diesen Tagen oft müde und krank, aber obwohl ich es körperlich langsam angehen lassen muss, arbeitet doch Gott in meinem Herzen.

Gott hat unser Leben geplant, bevor der Grund der Welt gelegt war. Epheser 1,4. Er hat für jeden von uns einen perfekten Plan. Das schließt auch ein, wie er unsere Körper gemacht hat. Ich glaube, dass Gott meinen Leib mit voller Absicht auf diese Weise erschaffen hat. Wenn ich an die Zeilen „du hast mich wunderbar gemacht …“ denke, und „wie schwer (andere Übersetzung: köstlich, wertvoll) sind mir, Gott, deine Gedanken …“, dann weiß ich, dass Gott keinen Fehler gemacht hat, als er mich erschuf. Deshalb gibt es nichts, worüber ich mich beklagen kann. Das ist eine Situation, die er eigens für mich gemacht hat.

Denke niemals „Warum ich?“

Es wäre einfach zu denken: „Warum ich?“. Als ich heranwuchs, haben mich Leute, die mich nicht kennen, damit gehänselt, dass ich dünn und magersüchtig sei. Und ich fühlte mich oft nicht richtig wohl. Es konnte leicht der Gedanke hochkommen: „Warum hat Gott dies für mein Leben ausgesucht?“. Doch wenn ich an all die anderen Dinge denke, die Gott in meinem Leben perfekt zurechtgelegt hat, Dinge, für die ich dankbar und glücklich bin, so weiß ich, dass Gott bei keinem dieser Dinge einen Fehler gemacht hat. Weshalb also sollte Gott genau in dieser Sache einen Fehler gemacht haben?

Jeder hat unterschiedliche Verhältnisse. Für manche ist es finanziell schwierig, oder was es auch sein mag. Die Sache ist aber die, dass wir in diesen Situationen etwas gewinnen sollen. Sie sind genau auf uns zugeschnitten und es liegt an uns, sie auf die rechte Weise zu nehmen. Gott lässt diese verschiedenen Situationen zu, damit wir durch diese Situationen in das Ebenbild seines Sohnes verwandelt werden können!

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf dass derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“ Römer 8,28-29.

Wenn wir an diese Verse glauben, verstehen wir, weshalb wir schwierige Situationen durchmachen müssen. Jeder ist mit einem Fleisch geboren worden, in dem nichts Gutes wohnt (Römer 7,18). Das können wir erkennen, wenn wir Unglauben, Furcht, Neid, Bitterkeit und alle diese Dinge sehen, die in unserem Leben hervorkommen. Wir sind aber dazu bestimmt, in das Ebenbild des Sohnes Gottes verwandelt zu werden! Mit anderen Worten: Wir gebrauchen diese Situationen, die Gott uns gibt, damit wir die Sünde in unserem Fleisch sehen, und wir überwinden sie in der Kraft des Heiligen Geistes. Dann werden diese Sünden langsam aber sicher durch die Früchte des Geistes ersetzt. Liebe, Glauben, Freude, Frieden, Dankbarkeit usw. Auf diese Weise gewinnen wir göttliche Natur und werden mehr und mehr Jesus ähnlich! (2. Petrus 1,3-4) Wir brauchen also die Situationen, die uns diese Dinge zeigen, damit wir sie überwinden können.

Die Mittel der Erlösung

Wenn ich das glaube, ist es einfach, daran zu glauben, dass ich „wunderbar gemacht bin“. Gott liebt mich so sehr, dass er gesehen hat, dass, um die Sünde in meinem Fleisch überwinden zu können und wie Jesus zu werden, meine Krankheit neben anderen Dingen nötig war, damit Gottes Werk in mir ausgeführt wird. Es wäre nicht für jeden das Richtige, denn verschiedene  Menschen brauchen verschiedene Prüfungen. Es erscheint beinahe unglaublich: Gott kennt und liebt uns so sehr, dass er genau weiß, was für jeden von uns das Beste ist!

Wenn wir es auf diese Weise sehen können, dann verschwindet die Frage „Warum ich?“, und ich habe nicht mehr das Gefühl, dass Gott mich für irgendetwas bestraft. Wenn ich über die Situation klage oder bitter werde, verpasse ich etwas von unschätzbarem Wert. Diese Prüfungen sind die Mittel, meine Seele zu erlösen! Wir können in den folgenden Versen sehen, wie perfekt Gott mit jedem von uns arbeitet:

„Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als echt und viel köstlicher erfunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich die Erlösung der Seele.“ 1. Petrus 1,6-9.

Es ist wirklich unglaublich, wenn du Glauben daran hast und die Situationen in diesem Licht sehen kannst. So kann es gehen: Zuvor war das Leben hart und schwer, nun ist es voll Dankbarkeit und Freude!

Die Schriftstelle sind aus der Lutherbibel, revidiert 2017, sofern nicht anders angegeben. Copyright © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.