Herzen ohne Falsch und Heuchelei
Durch den Glauben an Christus ist es tatsächlich möglich, sein Herz von Falschheit und Heuchelei rein zu bewahren, auch in dieser letzten bösen Zeit, in der man den Schein der Gottesfurcht hat, aber seine Kraft verleugnet.
„Jesus sah Nathanael kommen und sagte von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist. Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“ Joh. 1,47—48.
Wenn Jesus bald wiederkommt, werden alle wahren, geistlichen Israeliten entrückt, in denen keine Falschheit zu finden ist.
Jesu Wesen war vollkommen frei von aller Falschheit und Heuchelei. Sein Opfer brachte er von ganzem Herzen bis sein Blut floss. Doch wo er hinkam, begegnete ihm Falschheit und religiöse Heuchelei. Die Menschen ehrten Gott mit den Lippen, aber ihre Herzen waren weit entfernt von ihm.
„Unterdessen kamen einige tausend Menschen zusammen, sodass sie sich untereinander traten. Da fing er an und sagte zuerst zu seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei.“ Luk. 12,1.
Hier sehen wir, wie ernst Jesus die Heuchelei nimmt. Er hasst sie! Deshalb können wir auch verstehen, wie sehr sich Jesus freute, als er Nathanael entdeckte. Er gab ihm kein oberflächliches Zeugnis, denn er hatte ihn genauestens durchforscht, als er unter dem Feigenbaum saß.
Offen und ehrlich, mit seinem Leben im Licht
Das gleiche Zeugnis gibt Jesus allen, die zu seiner Braut gehören, den geistlichen Israeliten. Kann er auch zu dir und mir, ob wir nun zu Hause oder unterwegs sind, sagen: „Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist“? Wenn nicht, so sollten wir schnellstens dafür sorgen, damit wir für sein Kommen bereit sind.
Die Bedingung, um in Jesu Jüngerschule aufgenommen zu werden ist, alles aufzugeben und allen Betrug, Heuchelei und die Reste der Bosheit abzulegen (1. Pet. 2,1 und Jak. 1,21).
Wie gut ist es, solchen wahren Jüngern zu begegnen, bei denen man weiß, dass man durch sie nie etwas Böses erleben wird, auch keine heimtückische Verleumdung. Im Gegenteil – sie sind offen und ehrlich und führen ein Leben im Licht. Sie denken, reden und tun Gutes. Nie werden wir sie anders erleben, und könnten wir in ihre Herzen sehen, so würden wir weit mehr Gutes entdecken, als das, was wir wahrnehmen. Ja, so ist die wahre, unverfälschte Bruderschaft in Christi Leib. Sie hält in bösen wie in guten Tagen, hier und in alle Ewigkeit.
Es wird ein großartiger Tag werden, wenn Jesus kommt und alle seine lernwilligen Jünger sammelt, die er für sich selbst zum ewigen Lob und zur ewigen Ehre ausgebildet hat. Sie werden ewige Steine in der neuen Stadt Jerusalem, die ihr Licht und ihre Herrlichkeit für die Völker strahlen lässt (Offb. 21). Diese Herrlichkeit ist nicht vermischt, sie ist kristallklar und durch und durch echt.
Bewahr das Herz rein
Das Evangelium ist in Wahrheit die Kraft, um von aller Falschheit und Heuchelei erlöst zu werden. Als Petrus das Evangelium verkündigte, wurden die Herzen der Heiden durch den Glauben gereinigt. Apg. 15,9. „Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott sehen“, sagt Jesus in Mt. 5,8. Aber das Herz rein zu bewahren funktioniert nicht von selbst. „Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus geht das Leben.“ Spr. 4,23.
Böse und unreine Gedanken kommen in Form von Versuchungen durch mein Fleisch und wollen in meinem Herzen Platz einnehmen. Hier muss ich einen Kampf des Glaubens führen, um mein Herz rein zu bewahren. Es ist keine Sünde, versucht zu werden. Aber wenn ich mein Herz für die bösen und unreinen Gedanken öffne, dann werde ich selbst böse und unrein. Ich darf dem Teufel deshalb keinen Raum geben. Stattdessen soll ich ihm fest im Glauben widerstehen und mit dem Schild des Glaubens alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen.
Durch den Glauben an Christus ist es tatsächlich möglich, sein Herz von Falschheit und Heuchelei rein zu bewahren, auch in dieser letzten bösen Zeit, in der man den Schein der Gottesfurcht hat, aber seine Kraft verleugnet (2. Tim. 3,5).
Ein beständiger Geist
„Siehe, dir gefällt Wahrheit im Innersten des Herzens, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund.“ Ps. 51,8. Bekommt Gott nicht den Platz tief im Innern des Herzens, so kann er dort auch nicht das Wertvollste hineinlegen, was er hat, nämlich seine Weisheit, Diese ist zuallererst rein. „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.“ Vers 12.
Nicht Unbeständigkeit, Wankelmut und Launenhaftigkeit sollen uns bestimmen, sondern ein beständiger Geist und ein Leben voll von allem Edlen, Guten und Wahrhaftigen, mit dem Gott und die Menschen rechnen können. Solche Menschen sind Christi Brüder und mit ihnen wird er sich in alle Ewigkeit in der größten Herrlichkeit freuen. Unter diesen Brüdern ist er der Erstgeborene (Röm. 8,29).
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