Glaube an eine moderne Zukunft

Glaube an eine moderne Zukunft

Die Wissenschaft entwickelt sich fortlaufend und vieles deutet darauf hin, dass die Menschen sich bald selbst genug sind. Bleibt in einer modernen Zukunft noch Raum für Gott?

5 min. ·

Die Wissenschaft entwickelt sich fortlaufend und vieles deutet darauf hin, dass die Menschen sich bald selbst genug sind. Bleibt in einer modernen Zukunft noch Raum für Gott?

Ich lese einen Artikel über die Zukunft. Es ist faszinierend. Über die Entwicklung der Nanotechnologie. Ein Forscher meint, dass die Nanotechnologie den Menschen ungeahnte Möglichkeiten eröffnen wird.. In der Zukunft werden winzige Nanoroboter in unserem Körper schwimmen können. Wie hungrige Bluthunde werden diese unseren Körper untersuchen und alle kranken Zellen, schädlichen Bakterien und weitere Ablagerungen entfernen.

In wieweit sie auch den gestern verzehrten Schokoladenkuchen verschwinden lassen, weiß ich nicht, aber es sollte mich nicht wundern, wenn auch das möglich wird. Außerdem werden diese Roboter die Zellen pflegen und dafür sorgen, dass unser Körper nicht älter wird. Das Beste ist, dass dies bereits in wenigen Jahrzehnten möglich sein soll!

Ist Gott bald „abgelaufen“?

Ich lese weiter. Eine weitere intellektuelle Fachgröße schreibt begeistert über das menschliche Hirn. In wenigen Jahrzehnten wird eine Schnittstelle entwickelt sein, die das Gehirn direkt mit dem Computer kommunizieren lässt. Das muss fantastisch sein. Bist du nicht schlau genug? Schließe dich an einen neuen Prozessor an und augenblicklich bist du eine wandelnde Kombination von Einstein und Rain-Man. Hast du ein schlechtes Gedächtnis? Mach ein Update! Ist das übertrieben? Vielleicht. Ist das Utopie? Nicht für die heutigen visionären Forscher.

Dadurch stellt sich die große Frage: Kann sich der Mensch endlich ganz von Gott unabhängig machen? Können wir den Bedarf für einen Schöpfer, an den wir glauben und dem wir vertrauen können, unterbinden?

Vielleicht haben wir in 50 Jahren unser eigenes Paradies, unseren eigenen Himmel hier auf Erden geschaffen?

Nehmen wir an, dies alles könnte könnte innerhalb von 50 Jahren Realität werden. Ungeahnte Möglichkeiten werden sich dadurch für uns öffnen. In 50 Jahren besteht die Welt nur noch aus gesunden, jugendlichen, gutaussehenden und hochintelligenten Menschen. Wir sind immer in Topform und werden nie krank. Falls wir nicht ewig leben, überschreitet unsere Lebenserwartung auf jeden Fall die 100-Jahresgrenze. Mithilfe der Technologie eignen wir uns die unübertreffliche Fähigkeit des scharfsinnigen und rationalen Denkens an. Wir werden einsehen, dass Krieg und Unruhe der Welt nicht gut tun. Selbst im mittleren Osten wird Frieden entstehen. Das Klimaproblem wird gelöst. Korruption beseitigt. Lebensmittelknappheit ist Vergangenheit. Die Reichtümer der Welt werden aufgeteilt. Wir leben in perfektem Einklang mit der Natur. Vielleicht haben wir in 50 Jahren unser eigenes Paradies, unseren eigenen Himmel hier auf Erden geschaffen?

Oder aber nicht?

Etwas stimmt nicht

Irgendetwas an diesem Bild stimmt nicht. Die Wissenschaft ist auf vielen Gebieten weit gekommen, aber ich glaube nicht, dass sie Nanoroboter programmieren kann, die den Egoismus und die Gier eines jeden Menschen entfernen können. Ich glaube auch nicht, dass die Genmanipulierung einen Menschen fürsorglicher oder geduldiger werden lassen kann. Wie wird es dann in 50 Jahren aussehen? Eine Welt voll gesunder, jugendlicher, hochintelligenter Menschen, die nahezu ewig leben, die egoistisch, gierig und ungeduldig sind. Eine Welt, in der die Menschen sich selbst genug sind. Das ist kein Paradies. Das ist die Hölle!

Ich bezweifle auch, dass die Wissenschaft die Seele der Menschen in den Griff bekommen wird. Weiß sie überhaupt, in welchem Körperteil die Seele sich befindet? Vielleicht wäre dies wert zu erforschen? Sollte ich darüber eine Vermutung äußern, würde ich jedenfalls nicht annehmen, dass sie im Blinddarm liegt, um es mal so zu auszudrücken.

Glaube ist der einzige feste Anhaltspunkt

Liegt nicht tief verborgen in jedem Menschen eine Sehnsucht nach Frieden und Harmonie mit dem Schöpfer? Liegt nicht in diesem Bedürfnis der Schlüssel zu wahrem Glück und wahrer Freude? In diesem Zusammenhang passt es, Jesu eigene Worte zu zitieren: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“ (Matt. 16, 26).

Trotz der rasenden Entwicklung erlebe ich gleichzeitig, dass der Glaube an Gottes Wort ständig wichtiger wird. Er ist der einzig feste Bezugspunkt in einer Welt, die einer suchenden Seele ansonsten wenig zu bieten hat.

Wir leben in modernen Zeiten, in denen die Wissenschaft und Technik ständig Fortschritt machen und unser Leben prägen. Ich freue mich darüber. Ich wünsche mich nicht zurück in alte Zeiten; dafür lege ich viel zu viel Wert auf die heutigen Bequemlichkeiten und den Komfort. Trotz der rasenden Entwicklung erlebe ich gleichzeitig, dass der Glaube an Gottes Wort ständig wichtiger wird. Er ist der einzig feste Bezugspunkt in einer Welt, die einer suchenden Seele ansonsten wenig zu bieten hat.

Ein reiches und sinnvolles Leben?

Abschließend möchte ich ein wenig von meinen Gedanken über die Zukunft erzählen – so wie sie wird, wenn der Gott, an den ich glaube, mich so lange leben lässt. In 50 Jahren wird mein Glaube an ihn stärker und wertvoller sein als je zuvor. Er wird mir ein einzigartiges und sinnvolles Leben beschert haben, auf das ich zurückblicken kann; er wird mir ein noch reicheres Leben bescheren, auf das ich mich freuen kann. Er wird mich zu einem besseren Menschen machen: Ich werde fürsorglicher sein, viel umsichtiger und weit weniger egoistisch und ichbezogen als ich es heute bin. Ich werde viele gute Freunde auf der ganzen Welt haben, mit denen ich gerne zusammen bin. In meinem Herzen wird eine tiefe Dankbarkeit für jeden einzigen Tag sein, den ich leben darf und ich werde große Erwartungen an die Zukunft und die Ewigkeit haben. Daran glaube ich.

Woran glaubst du?

Die Schriftstelle sind aus der Lutherbibel, revidiert 2017, sofern nicht anders angegeben. Copyright © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.