Gebet mit Not und Danksagung

Gebet mit Not und Danksagung

Stimmen deine Gebete mit dem überein, was in der Bibel über das Gebet geschrieben steht?

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Viele Gebete handeln von Krankheit oder anderer menschlicher Not. Doch Verlangen nach tieferer Erlösung, Hunger und Durst nach Gerechtigkeit und Not darüber, eine ständig größere Fülle von Christi Tugenden zu erlangen, ist sehr selten. Stimmen deine Gebete mit dem überein, was in der Bibel über das Gebet geschrieben steht?

Not, Gebet und Danksagung gehören zusammen. Auf der Erde werden täglich Millionen von Gebeten gebetet, doch die meisten davon sind nur heruntergeleierte Worte.

Die Pharisäer beteten viele, lange Gebete, um gesehen zu werden. Es war nicht eine Herzensnot, die sie zum Gebet trieb. Gott sagt eigentlich zu ihnen: Kommt wieder, wenn ihr etwas Bestimmtes wollt, wenn ihr eine Not im Herzen habt, die euch dazu treibt zu beten, zu suchen und anzuklopfen, (Matthäus 7,7) bis ihr ein Gebet betet, wie es die Witwe bat, die in verzweifelter Not darüber war, Recht zu bekommen über ihren Widersacher. (Lukas 18,1-8) Ihr Gebet  war ein Gebet des Glaubens, sie gab nicht nach, bis sie zu ihrem Recht gekommen war. Heutzutage ist unser Widersacher der Teufel.

… nur denen, die in Not sind und wirklich Hilfe brauchen, wird geholfen.

In diesem Zusammenhang sagt Jesus: „Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er’s bei ihnen lang hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“ Lukas 18,7-8.Der siegende Glaube gibt dem Teufel in keinem einzigen Punkt nach. Er muss und soll besiegt werden, und dazu brauchen wir Hilfe – viel Hilfe. In einer Übersetzung wird der Heilige Geist „Helfer“ genannt, und nur denen, die in Not sind und wirklich Hilfe brauchen, wird geholfen.
Diesen siegenden Glauben findet man nur selten auf Erden.

Gott erhört den Notruf im Herzen

„Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ Phil. 4,19. In Christus gibt es eine große und reiche Fülle, doch wir können nur an dieser Fülle teilhaben, wenn wir uns von Herzen danach sehnen. Er erhört uns nicht aufgrund wohlgeformter Worte mit lauter Stimme, sondern er hört den Notruf des Herzens, so wie ihn auch Hanna hatte (1.Samuel 1,13).

Viele Gebete handeln von Krankheit oder anderer menschlicher Not. Doch Verlangen nach tieferer Erlösung, Hunger und Durst nach Gerechtigkeit und Not darüber, eine ständig größere Fülle von Christi Tugenden zu erlangen, ist sehr selten.

Mit Danksagung beten

Gebete, wie die von Paulus und Epaphras, sind selten von Menschen auf Erden zu Gottes Thron emporgestiegen. Sie kämpften in ihren Gebeten, damit jeder fest und vollkommen sein sollte, erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist (Kol. 1,9 und 28-29 und 4,12).

Danksagung

Jesus will, dass wir für jede Gebetserhörung danken sollen, denn Danksagung und Lobpreis begleitet immer das Gebet des Glaubens. Von den zehn Aussätzigen kehrte nur einer zurück, um Gott zu danken. Die Tiefe unserer Danksagung steht im Verhältnis zu unseren Gebeten. Meistens ist sie ziemlich oberflächlich. Die Apostel freuten sich mit Danksagung und Lobpreis, als sie sahen, dass Jesu Leben  in den Einzelnen offenbart wurde, weil sie vollkommen in allem Willen Gottes und in allen Tugenden Christi gegründet waren.

Gottes Wille soll und kann in unserem eigenen täglichen Leben geschehen, so wie er auch im Himmel geschieht.

In dem kurzen, inhaltsreichen Gebet „Vater unser“ steht unter anderem: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.“ Diese Worte werden von Tausenden jeden Tag heruntergeleiert. Doch nur wenige haben einen lebendigen Glauben und ein Verständnis dafür, dass  Gottes Wille in dem persönlichen täglichen Leben geschehen kann und soll, so wie er im Himmel geschieht. Und nur sehr wenige können dafür danken, dass es so in ihrem eigenen Leben  ist.

Paulus wollte, dass sein ganzer Dienst Danksagung zu Gott hervorbringen sollte. (2. Kor. 1,11; 4,15; 11-12) Paulus wollte statt des unnützen Geschwätzes Platz haben für Danksagung. (Eph. 5,4) „sondern in allen Dingen lasset eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden.“ Phil. 4,6.

Glaubend beten

Wir sollen fest im Glauben und reichlich dankbar sein (Kol. 2,7). „Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung!“ (Kol. 4,2). Wir können uns in Dunkelheit und Verzweiflung hineinbeten, wenn wir uns nicht in diesem lebendigen Glauben mit Danksagung und Lobpreis vereinen. Die Heiligen im Alten Bund erlangten durch einen lebendigen Glauben den Sieg, auch wenn es unmöglich aussah.

Als Jona sich in tiefster Finsternis im Bauch des Fisches befand, lesen wir: „Ich will mit Dank dir Opfer bringen. Meine Gelübde will ich erfüllen dem Herrn, der mir geholfen hat. Und der Herr sprach zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land.“ (Jona 2,10-11).

"Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde, und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.“ (Psalm 50,14-15).

Der Artikel wurde in der Gemeindezeitschrift „Verborgene Schätze“ im Februar 1979 zum ersten Mal publiziert

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