Erlösung – eine Herzenssache!
Ich kann nicht in das Bild des Sohnes verwandelt werden, indem ich einfach mein Verhalten ändere oder nach einem bestimmten Muster lebe.
Die Erlösung in Jesus Christus ist eine gründliche und tiefgreifende Angelegenheit. Das Werk, das Christus in einer Seele ausrichtet, die ihn in Wahrheit liebt, ist radikal und alles umfassend. Es durchdringt die verborgenen Winkel des Herzens und richtet sogar die Gedanken und Ratschläge, damit etwas ganz Neues keimen und aufwachsen kann. Es handelt sich um eine totale Verwandlung – von allem, was verdorben und verwerflich ist zu etwas, was durch und durch rein und göttlich ist. Jede aufrichtige Seele muss sich deshalb eingestehen, dass mehr nötig ist als nur ein flüchtiges Interesse, ein wenig besser zu werden. Nein, es erfordert eine innere Revolution – ein neues und gereinigtes Herz. Nicht nur einmal, nein, viele, viele Male – das ganze Leben lang.
Gottes Arbeit mit Hiob
Obwohl er ein außergewöhnlich gerechter Mann war, musste Hiob eine besondere Behandlung bekommen, damit Gott in ihm ein ewiges Werk ausrichten konnte. Die Prüfungen, die er durchleben musste, bewirkten in seinem Inneren einen starken Zerbruch. Sowohl Hiob als auch seine Freunde hatten darüber viele eigene Gedanken und Meinungen, und vieles davon war sicherlich wahr und erbaulich. Besonders Elihu hatte in diesem Zusammenhang viel Gutes auf dem Herzen, obwohl er noch jung war. Und dennoch – das, was die größte Wirkung auf Hiob hatte war der Moment, als Gott selbst aus dem „Gewittersturm“ und direkt in sein Herz hinein sprach. Diese Rede war so kräftig, dass tief auf dem Grund von Hiobs Herzen etwas geschah, was bewirkte, dass er danach nicht mehr derselbe Mann war.
Diese Rede war nicht kompliziert oder schwer zu verstehen. Gott stellte ihm zwei Fragen. Er wollte wissen, wo Hiob gewesen sei, als Gott sein Schöpfungswerk vollbrachte, und ob er die Antwort auf einige Geheimnisse wisse. (Hiob 38 und 39). Hiob vermochte auf keine dieser Fragen zu antworten. Und weil er nichts dazu sagen konnte, begann er stattdessen, Licht über sich selbst zu bekommen. Da legte er die Hand auf seinen Mund und schwieg. Daraufhin redete Gott noch einmal und erzählte Hiob von zwei Tieren, dem Behemot „…den ich gemacht habe wie dich…Siehe doch, welche Kraft in seinen Lenden liegt und welche Stärke in den Sehnen seines Bauches..“ – und den Leviathan „Stärke wohnt auf seinem Nacken…Sein Herz ist hart wie Stein und so fest wie der untere Mühlstein.“ (Hiob 40,10-11; Hiob 41, 13-24). Diese beiden Tiere sind ungeheuer stark, sie beugen sich vor niemandem und ordnen sich auch niemandem unter. Es ist klar, dass es nicht die Tiere waren, die Gott am Herzen lagen. Nein, er dachte dabei an Hiob. Deshalb schließt Gott seine Rede an Hiob mit diesen bezeichnenden Worten über den Leviathan: „Er schaut alle Hohen furchtlos an, er ist ein König über alle Stolzen.“ (Hiob 41,25).
Verwandlung durch Demut
Diese Rede arbeitete kräftig in Hiobs Herzen. Vorher hatte er nur vom Hörensagen von Gott gehört. Nun aber hatte er ihn mit seinen Augen gesehen. Die Augen des Herzens wurden erleuchtet, und er verstand nun, wer Gott war und wer er selbst war im Vergleich zu Gott. „Ich erkenne, dass du alles kannst und kein Plan dir unausführbar ist. …darum widerrufe ich und will im Staube und in der Asche Busse tun.“ (Hiob 42,2 und 6).
Diese Wahrheiten sind so einfach. Solche Dinge lernt man bereits in der Sonntagsschule – wer Gott ist und wer ich bin. Verstand denn Hiob dies nicht schon vorher? Doch, das tat er sicherlich – auf eine Weise schon. Er sagte selbst, dass er von diesen Dingen gehört, und sie stückweise verstanden hätte. Doch die Sache war, dass sich dieses Wissen nicht tief in seinem Herzen eingegraben hatte, sodass es sein ganzes Wesen verändert hätte. Es hatte keine innere Revolution in seinem Leben ausgelöst! Es hatte nicht seine Sicht auf sich selbst verändert – oder auf seine Frau, seine Freunde, seine Verhältnisse, Prüfungen und alle Trübsale, die Gott in seiner Güte über ihn hatte kommen lassen. Eine starke innere Zermalmung unter Gottes gewaltiger Hand war erforderlich, bevor sein inneres Ohr für Gottes Rede geöffnet und die Augen des Herzens erleuchtet wurden. Doch als das geschah, war Hiob ein ganz neuer Mensch.
Deshalb müssen wir Gott für alle Bedrängnisse und niederbrechenden Verhältnisse danken, die er auf unseren Weg schickt. Denn ohne sie ist es unmöglich, erlöst zu werden.
Ich kann nicht in das Bild des Sohnes verwandelt werden, indem ich einfach mein Verhalten ändere oder nach einem bestimmten Muster lebe. Nein, dies geschieht nur, wenn ich mich unter Gottes gewaltige Hand demütige, wenn ich mein Ohr zur Wahrheit neige und sie von Herzen anerkenne – ohne Ausreden und Entschuldigungen. Dann schreibt Gott seine Gebote und Gesetze in mein Herz – so genau, dass ich von Herzen danach leben will! Jede Verwandlung geschieht zuerst im Herzen! Darum sagt Jesus: „…reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch das Äußere rein werde.“ (Matthäus 23,26), und „Was aber aus dem Munde herauskommt, das kommt aus dem Herzen.“ (Matthäus 15,18).
Dieser Artikel wurde erstmals im März 2014 im Gemeindeblatt „Skjulte Skatter“ publiziert. © Copyright Stiftelsen Skjulte Skatters Forlag
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