Was bedeutet es, mit Christus gekreuzigt zu sein?
Diese grundlegende Lehre zu verstehen ist lebenswichtig!
„Wir wissen, dass unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf dass der sündliche Leib aufhöre, dass wir hinfort der Sünde nicht mehr dienen.“ Römer 6,6.
Paulus schreibt dies, als ob es eine bekannte und geglaubte Sache wäre, dass unser alter Mensch gekreuzigt wurde. Heutzutage ist das unter den Christen jedoch höchst unbekannt. Sie wissen es vielleicht als eine tote Wissenschaft, aber sie glauben es nicht, und sie finden darin keine Freude.
Ich hörte neulich einen jungen Mann darüber Zeugnis geben. Er sagte, dass er daran glaubt, dass er mit Christus gekreuzigt ist – dass dies eine Glaubenssache sei. Er war überströmend freudig. Es war sehr gesegnet, ihn zu hören, denn das war etwas ganz anderes als das Alte: Sündigen und Gnade bekommen. Sicher, für Neuanfänger ist das angebracht, aber wenn man nach einiger Zeit Lehrer in Christus sein sollte und immer noch sündigt und wieder sündigt, ist das schlapp und betrüblich. Wir müssen ein für alle Mal zum Sieg über alles kommen, von dem wir wissen, dass es Sünde ist – denn das ist der alte Mensch. Die unbewusste Sünde werden wir mit der Zeit finden. Und wenn wir Licht darüber bekommen, wird auch das gekreuzigt. Der Sündenleib wird zunichtegemacht, und wir dienen nicht mehr der Sünde.
Durch Glauben halten wir die Sünde im Tod, wo sie auch von Rechts wegen hingehört. Wir halten uns der Sünde für abgestorben, aber lebendig für Gott in Christus Jesus. Wir lassen die Sünde nicht herrschen in unserem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in ihren Lüsten. (Römer 6,11-12).
Die Lüste liegen in unserem sterblichen Leib, doch wir sollen ihnen nicht gehorchen. Wir sollen, mit anderen Worten, für die Lüste gestorben sein. Dazu haben wir Macht bekommen, indem wir die Glaubensstellung eingenommen haben: Gestorben mit Christus, gekreuzigt mit Christus.
„Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe aber, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2,19-20). Wenn Paulus sich als mit Christus gekreuzigt halten konnte, so muss es auch für uns möglich sein, daran zu glauben. Deshalb steht auch geschrieben, so als ob es eine Tatsache wäre: „Welche aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt seinen Lüsten und Begierden.“ Galater 5,24.
Weshalb dann herumgehen, ohne zu siegen? Über beständige Niederlage zu jammern und zu klagen hört sich so demütig an, aber es ist im Grunde nur Sünde und Unglauben. Ein und dieselbe Quelle kann nicht zugleich bitteres und frisches Wasser spenden.
Es hilft nichts, am Fuße des Kreuzes zu stehen, denn auch Jesus hat nicht am Fuße des Kreuzes gesiegt. Wir müssen hinauf ans Kreuz. Dort hat Jesus über alle Mächte und Gewaltigen des Höllenheeres gesiegt. Dort sollen auch wir siegen.
Priester und Prediger sollten so schnell als möglich damit beginnen, dies zu unterweisen, denn es ist eine Tatsache, dass nur äußerst wenige Gläubige in dieser Sache Glauben und klare Linien haben, obwohl das doch eine entscheidende Lebensfrage ist.
Dieser Artikel wurde erstmals im September 1935 unter dem Titel „Mit Christus gekreuzigt“ im BCC Gemeindeblatt „Skjulte Skatter“ publiziert.
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