6 Wege, um Gruppenzwang zu widerstehen?
Wie kann ich verhindern, so leicht von dem beeinflusst zu werden, was eigentlich verkehrt ist?
Ist es möglich, die „Menschenfurcht“ zu überwinden und Gruppenzwang zu widerstehen? Wie kann ich verhindern, so leicht von dem beeinflusst zu werden, was eigentlich verkehrt ist?
Gruppenzwang – wer hat das nicht schon erlebt? Es gibt ihn überall: In der Schule, auf der Arbeit, unter Freunden. Es ist dieser scheinbar übermächtige Zwang, sich anzupassen, oft wider besseres Wissen. Gebe ich ihm nach, fühle ich mich innerlich leer und kraftlos. Aber nicht nur das, auch Gedanken der Reue und das schlechte Gewissen drücken mich hinterher nieder. Ich weiß, dass ich als Christ nicht zu solch einem Leben berufen bin, aber was soll ich tun? Kann ich mich wirklich dagegen wehren, von anderen Menschen und deren Meinungen beeinflusst zu werden?
Warum werde ich so leicht von anderen Menschen beeinflusst? Das liegt daran, dass ich von den Gedanken beherrscht werde, welche Meinung die anderen wohl über mich haben; ich habe Angst davor, was sie sagen könnten, wenn ich ihnen erzähle, woran ich wirklich glaube, oder wenn ich nicht mitmache bei dem, was sie tun. Vielleicht verliere ich dann meinen Status bei ihnen und sie fangen an, über mich zu reden, sobald ich nicht anwesend bin. Dieser Zustand kann man auch als „Menschenfurcht“ bezeichnen; es ist das Gegenteil davon, Gott zu fürchten und ihm zu dienen und der Grund, warum es so schwierig ist, dem Druck der Gruppe zu widerstehen.
Ich muss die Wahrheit über mich selbst anerkennen. Ich muss mir eingestehen, dass ich daran gebunden bin, was die Leute über mich denken. Ich muss zugeben, dass ich wegen des Drucks und dem Einfluss meiner Umgebung und der Medien allzu oft Entscheidungen treffe, die nicht dem Willen Gottes entsprechen. Und ich sollte ein Verlangen danach haben, davon befreit zu werden! Erst dann kann Gott anfangen, mir zu helfen. Nicht nur das – er kann mir sogar dazu verhelfen, einen guten Einfluss auf meine Umgebung auszuüben!
Gott allein dienen
Es kann einem so wichtig erscheinen, von den Menschen akzeptiert zu werden, aber welche Bedeutung hat es für dich, von Gott selbst akzeptiert und wertgeschätzt zu werden? Wenn mein Handeln durch das, was andere Menschen meinen, gesteuert wird, verliere ich meine Verbindung mit Gott und meine Fähigkeit, ihm zu dienen und seine Stimme zu hören. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ 5. Mose 6,5. Der erste Schritt, um dem Druck der Gruppe widerstehen zu können, ist die Entscheidung, alleine für Gott zu leben - ihn zu lieben und Furcht davor zu haben, gegen ihn zu sündigen. Verspüre ich einen Mangel an Liebe zu Gott und fehlt mir diese heilige Furcht, gegen ihn zu sündigen, kann ich zu ihm beten, der „gerne gibt, ohne Vorwürfe zu machen“, und ich werde sie erhalten! (Jak.1,5)
Vermeide schlechte Gesellschaft
Lasse ich die Wahrheit zu und erkenne, wie leicht mich der Druck der Gruppe ins Schwanken bringt, sollte es selbstverständlich sein, mich nicht selbst in Situationen zu begeben, in denen ich solchen Versuchungen ausgesetzt bin. In 1.Kor. 15,33 steht geschrieben: „Lasset euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“ Tief in meinem Inneren weiß ich, wer einen schlechten Einfluss auf mich hat. „Aber es sind doch schließlich meine Freunde“, sage ich mir, „wenn ich mich gegen sie stelle, werden sie mich vielleicht ablehnen!“ Doch verbringe ich weiterhin meine Zeit mit „diesen Freunden“, – mit denen, die mich beeinflussen, das zu tun, von dem ich weiß, dass es falsch ist – dann kann ich Gott nicht dienen und ihm treu sein. „Schlechter Umgang“ beinhaltet auch die Dinge, die ich mir anschaue, wem ich zuhöre, auf welchen Seiten ich surfe und was ich lese. Solch „schlechter Umgang“ verdunkelt meine Sicht und mein Ziel, von der Sünde frei zu werden, und kann mich in unnötige Versuchungen führen. Nur wenn ich mich von dem schlechten Umgang lossage, kann ich in meinem Leben als Christ Fortschritte machen!
Sei bereit!
Selbst wenn ich Acht darauf habe, welche Art von „Umgang“ ich pflege, werde ich doch immer wieder unerwartet mit Gruppenzwang konfrontiert werden. Ich muss mich also im Vorhinein darauf einstellen. Jeden Morgen sollte ich mit der entschiedenen Einstellung aufwachen, mich rein zu bewahren und der Führung Gottes in meinem Herzen zu gehorchen. Psalm 118,6 sagt: „Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?“ Ich muss mich mit dieser Haltung wappnen, damit ich den ganzen Tag hindurch bereit bin.
Ich werde frei, so zu denken, zu handeln und zu reden, wie es Gott in mir durch den Heiligen Geist wirkt.
Sei fest
Es gibt keinen Grund, sich für sein Christ-Sein zu schämen. Wenn ich mich entschieden habe, Gott mit meinem Leben zu dienen, dann kann er mir Mut geben, für das einzutreten, was ich für richtig halte. In 1.Petr.3,17 heißt es: „Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.“ Das Schlimmste, was passieren kann, ist die Ablehnung von Menschen zu erdulden, obwohl ich das Richtige getan habe; aber diese Ablehnung ist nichts im Vergleich zu dem inneren Frieden und der Freude, die mich erfüllen, wenn ich ein reines Gewissen vor Gottes Angesicht habe.
Werde ein Vorbild
Erzähle ich anderen davon, woran ich glaube, und praktiziere diese Worte auch selbst, werde ich ein Vorbild. In Matth. 5,14-16 heißt es: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Anstatt sich passende Entschuldigungen auszudenken und einfach nur ganz bestimmte Situationen zu umgehen, kann ich mich dazu entscheiden, ein Licht in der Dunkelheit der Welt zu sein. Ich kann meine freie Zeit gebrauchen, um Gottes Wort kennenzulernen und unter den guten Einfluss von Menschen zu kommen, die sich selbst auch rein bewahren wollen. Auf diese Weise widerstehe ich nicht nur dem Druck der Gruppe, sondern kann selbst einen guten Einfluss auf Menschen meiner Umgebung ausüben!
Vertrauen auf Gott
Gott stärkt mich, wenn ich ein Herz habe, das für ihn leben will. „Denn des Herrn Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.“ 2.Chr. 16,9. Lebe ich nur vor dem Angesicht Gottes, dann wird Gott selbst mein Verbündeter. Je freier ich von den Menschen werde, desto wacher werde ich für das, was Gott persönlich zu mir sagt. Ich werde frei, so zu denken, zu handeln und zu reden, wie es Gott in mir durch den Heiligen Geist wirkt. Dann werde ich eine Hilfe, ein Segen und ein Vorbild für meine Umgebung, und mit einer inneren Freude erfüllt, die nur dadurch entsteht, weil ich das tue, von dem ich weiß, dass es in Gottes Augen richtig ist.
Die Schriftstelle sind aus der Lutherbibel, revidiert 2017, sofern nicht anders angegeben. Copyright © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.