Ist es normal, Christ zu sein, sich aber zu scheuen, es zuzugeben?

Ist es normal, Christ zu sein, sich aber zu scheuen, es zuzugeben?

Warum ist es so schwierig zuzugeben, dass man Christ ist? Ist es möglich, sich deswegen nicht mehr schämen zu müssen?

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Warum ist es so schwierig zuzugeben, dass man Christ ist? Ist es möglich, sich deswegen nicht mehr schämen zu müssen?

Die Menschen kämpfen für ihre Überzeugung, für das, woran sie glauben. Überall auf der Welt erheben sie sich und streiten für ihre Sache. Manche kämpfen für Bürgerrechte, andere für  Freiheit von Unterdrückung. Egal, was  ihre Gründe auch sein mögen, die Menschen kämpfen leidenschaftlich für ihre speziellen Interessen oder Kampagnen, und möglichst alle sollen es mitbekommen.  Vielleicht kämpfst du für das Recht, dich äußern zu dürfen, wie auch immer du willst- eben du selbst zu sein. Und das praktizierst du auch – doch mit einer Ausnahme: wenn du zugeben sollst, dass du Christ bist.

Warum sich fürchten?

Als Jesus auf die Erde kam, um für uns den neuen und lebendigen Weg  zu bahnen (Hebräer 10,20), wurde mit diesem Geschehen die fesselndste Story  aller Zeiten in die Geschichte aufgenommen.
Als Mensch besiegte er die Sünde in seinem eigenen Leib, so dass zum allerersten Mal Gottes Wille in einem Menschen vollkommen erfüllt wurde.

Es gab also nur eine Chance, diesen Auftrag zum Erfolg zu bringen:  Die Bedingung, dass Jesus  genauso versucht wurde wie wir, doch ohne jemals zu sündigen! Es war sein treues  Leben, das ihn dafür  qualifizierte, vollkommenen Sieg zu erringen und für uns auf Golgatha am Kreuz zu sterben. Dort bezahlte er für unsere Sünden mit seinem eigenen Blut. Hätte  er nicht den vollkommenen  Sieg errungen, dann würde  es für uns Menschen keine Hoffnung geben, Vergebung für unsere Sünden zu erhalten. Doch er erlangte triumphierenden Sieg und wurde zum ewigen Erretter für alle, die an ihn glauben!

Weshalb ist es trotz einer so unglaublichen Geschichte fast normal,  sich wegen des Evangeliums zu schämen? Warum scheut man sich, seinen Glauben an Gott zu bekennen, oder weshalb wird man verlegen, wenn jemand herausfindet, dass man Christ ist? Wir leben doch in einer Welt, wo sich jeder frei  fühlt, seinen Glauben an alles Mögliche zu bekunden.

Petrus hatte Angst,  zuzugeben, dass er Jesus kannte, kurz bevor dieser gekreuzigt werden sollte. Doch nur wenige Wochen später stand er vor tausenden von Menschen und verkündigte, getrieben vom Heiligen Geist, das Evangelium. Warum dieser Wandel? Was war das Geheimnis?

Ganz einfach – er erlebte die Kraft des Evangeliums.

Die Kraft des Evangeliums

Du als Christ freust dich über die Vergebung, welche du durch Christi Blut empfangen hast. Und dies mit gutem Grund, denn du hast diese Vergebung gratis, aus Gnade, erhalten. Du brauchtest keine eigenen Werke vorzuweisen! Doch um als Jünger weiterzuleben, braucht es viel mehr als Vergebung. Selbst wenn du dein ganzes Leben in christlichen Gemeinschaften  verbracht hast, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass du gelernt hast, im Geist zu wandeln.

Vielleicht bist du wie so ein steiniger Boden aus dem Gleichnis von Jesus. (Lukas 8, 4-15) Dort wuchsen die Pflanzen rasch (man nahm das Wort mit Freude an), doch sie verdorrten in der Hitze, weil sie keine Wurzeln ausgebildet hatten (man kann nicht widerstehen, wenn man versucht wird). Viele Christen gehören in diese Kategorie, weil sie nicht wissen, dass der Heilige Geist ihnen die Kraft geben kann, ein siegreiches Leben zu führen. Das Resultat ist, dass sie nichts haben, um anderen helfen zu können. Sie haben in ihrem Leben keinen geistlichen Inhalt erworben.

Von dem Tag an, als Petrus den Heiligen Geist, den von Jesus zugesicherten „Helfer“ empfangen hatte, war er gerüstet, um Krieg zu führen gegen die Sünde, die er mit seiner menschlichen Natur geerbt hatte. Was er dann erlebte, trieb ihn dazu, auch anderen von seinem Jesus zu erzählen, der ihm den neuen und spannenden Weg gebahnt hatte.

Von dem Tag an, als Petrus den Heiligen Geist, den von Jesus zugesicherten“ Helfer“ empfangen hatte, war er gerüstet, um Krieg zu führen  gegen die Sünde, die er mit seiner menschlichen Natur geerbt hatte.

„Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fusstapfen, er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand“ 1. Petrus 2,21-22.

Freiheit von der Sünde – echtes Glück

Lass dich von Gottes Wort überzeugen! Er ist bereit, seinen Geist denen zu geben, die ihm gehorchen. Dies bedeutet, dass ein Jünger Jesu sich ihm vollständig übergeben muss. Wenn du anfängst, dieses Leben in Freiheit von der Sünde am eigenen Leib zu erfahren, dann verschwinden die Fragen, zum Beispiel, ob Gott wirklich existiert, von selbst, genauso, wie die Scham darüber, zuzugeben, dass du ein ganzherziger Christ bist.

Denn nun bist du im Besitz eines machtvollen Evangeliums, das dir erlaubt, mit Gottes Hilfe Kontrolle über dein eigenes Leben zu erhalten. Das Leben und das Vertrauen eines wahren Jüngers kann nicht verfälscht oder entwertet werden, denn es hat Substanz. Anstatt von deinen wechselnden Gefühlen gesteuert zu werden, oder von deiner Vernunft, deinen Lüsten oder menschlichen Wünschen, kannst du lernen, vom Heiligen Geist geleitet zu werden und ein Gott wohlgefälliges Leben zu leben. Du wirst wahres, echtes Glück erfahren. Dann kannst du nicht anders, als das, was du selbst empfangen hast, mit anderen zu teilen.  Wie viele deiner Freunde würden sich wohl wünschen, auch Teil an diesem Leben zu bekommen?

Die Schriftstelle sind aus der Lutherbibel, revidiert 2017, sofern nicht anders angegeben. Copyright © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Mit Genehmigung verwendet. Alle Rechte vorbehalten.